Gestern war ich im Eine-Welt-Laden und habe ziemlich lange mit mir gerungen, einen wunderhübschen (sauteuren) Bio-Cardigan zu kaufen. Mein Vernunfts-Ich hat gesiegt!
Zuhause habe ich mich allerdings gleich hingesetzt und etwas ganz Ähnliches genäht:
Das Schöne ist, das es für diesen Cardigan nicht einmal ein Schnittmuster braucht.
Ich zeige euch, wie das funktioniert:Ihr braucht nicht viel Stoff; 60 cm eines 140-Stoffes reichen aus. Oben seht ihr den Zuschneideplan, der sich eigentlich selbst erklärt, oder?
Es entstehen nach dem Zuschnitt also drei Teile (dank doppelter Stofflage – siehe Stoffbruch). Faltet diese drei wie oben gezeigt auf rechts auf rechts zusammen. Ärmel-Stücke gibt es natürlich zwei.
Das große Stoffstück näht ihr einfach 1cm von den Stoffkanten entfernt bis 13cm unter den Stoffbruch. Die beiden Ärmel näht ihr wie auf obigem Bild – das entspricht wieder (etwa) 1cm vom Rand. Wenn ihr mit Jersey näht (was bei diesem Kleidungsstück ja Sinn macht) müsst ihr keine Kanten versäubern.
Legt den Ärmel so, dass die Naht genau auf der Mitte liegt und bügelt die Nahtzugaben auseinander.
Dieser Schritt ist ziemlich wichtig, damit die Naht nachher unter der Achsel liegt, wie man das von anderen Jäckchen kennt und nicht etwa vorne.
Das große Stoffstück bügelt ihr anschließend auf rechts, während die Ärmel unbedingt weiter auf links liegen müssen.
Das hat folgenden Grund…
Der Ärmel wird so über die „Ärmel-Öffnung“ gestülpt:
Dabei müsst ihr das größere Stoffstück etwas zusammenschieben, das ist aber egal. Wichtig ist, dass der Ärmel so abgesteckt wird, dass Kante auf Kante liegt, rechts auf rechts. Ich finde es immer am einfachsten, wenn man die Seitennaht des Oberteils auf eine Seite nimmt. Näht anschließend 1cm von der Stoffkante entfernt einmal die gesamte Länge ab. (Damit ihr die seltsame Zeichnung auch versteht)
So an beiden Seiten. Anschließend könnt ihr noch die untere Stoffkante zwei Mal nach innen schlagen und abnähen. Genauso könnt ihr auch bei den Ärmeln vorgehen, die Länge könnt ihr nach Geschmack festlegen. Oder aber ihr macht es wie ich: Mir hat es besser gefallen, die Ärmel einfach nach oben zu krempeln.
Am Schluss (eigentlich seid ihr ja längst fertig) müsst ihr noch rausfinden, wo oben und unten ist . Seht nach, wie rum ihr den Cardigan anziehen müsst, damit die Ärmelnaht unter der Achsel liegt. Am besten ihr näht euch am oberen Bund ein Satinband o.ä. ein, damit ihr nicht jedesmal suchen müsst.
Ganz viel Nähinspiration gibt’s heute übrigens beim MeMadeMittwoch !
Ergänzung: Auf Anfrage habe ich die Angaben für Größen > M umgerechnet. Die Werte seht ihr auf dieser Graphik. Ich möchte dazusagen, dass ich das nur aufgrund von Größentabellen umgerechnet habe. Ich habe es noch nicht selbst genäht, Feedback ist herzlich willkommen!
Wenn ihr unsicher seid, meldet euch gerne bei mir!