Die Weihnachtszeit ist nach diesem langen Traum-Herbst in einem Tempo herangerast, dass ich das Gefühl habe von heute auf morgen stecken wir alle plötzlich im Advent. Es fühlt sich fast ein bisschen übereilt an und es braucht schon ein bisschen Weihnachts-Zelebrierung. Weihnachtsgebäck, selbstgemachter Punsch, Tannengrün und vor allem Kerzenlicht, all das bringt Weihnachtsstimmung ohne Kitsch.
Die Kerzen gieße ich noch nicht selbst, aber an die Unterlage dafür habe ich mich schon gemacht. Nachdem mir neulich ein Fläschchen Rosenwasser heruntergefallen ist und dank kaputtem Deckel einfach ausgedampft ist (Wer hätte das gedacht, bei dem Alkoholgehalt?), wollte ich das schöne Glas nicht wegwerfen und habe es einfach umlackiert. Weiße Kerze rein, fertig.
Dieses Wochenende hatte ich auch endlich mal wieder ein wenig Zeit. Zeit, um… zu Surfen. Nennt man ja nicht mehr so, mittlerweile darf man da ganz ehrlich sein: Ich habe mich viel zu spät und viel zu lange viel zu viel mit dem Kram von anderen Menschen im Internet befasst. Schön!
Was mir vermehrt aufgefallen ist: Das Thema „Weihnachtsstress „. Mein Gott, ich habe noch gar keinen Post über Weihnachtsstress veröffentlicht! Nach allem was ich da so gelesen habe, scheint mir der Weihnachtsstress aber auch out zu sein. Es ist jetzt en Vogue ganz locker zu sein, die Dinge auf sich zukommen zu lassen und zu genießen; Weihnachten einfach voll im Griff zu haben. Über Weihnachtsstress wird nicht mehr gejammert. Dieses Jahr nicht mehr!
Der neue Shit heißt „Geschenkestress“. Für Blogger gilt dabei: Ganz cool und locker, wir sprechen ja niemals über UNSEREN Stress, wir helfen nur all denen, die damit mehr Probleme haben. Naja und weil ich ja auch nicht anders bin als alle anderen (Statistik hallo), sind wir auch schon mitten drin im Trend-Thema.
Ich bin ein Kommentar-Leser. Also bei Blog-Posts – bei den Tageszeitungen mache ich das aus Selbstschutz nicht. Jedenfalls war ich ehrlich überrascht, wie viele Menschen sich bei diesem Thema getröstet fühlen! Ich nicht, stehe da dieses Jahr von Anfang an drüber…
Mein jüngster Bruder hat neulich eine whatsapp-Nachricht an alle Geschwister eröffnet, bei der es um ein Geschenk für meine Mutter ging (ähnliche Mail neulich bei einer Professorin am Beamer im Mail-Eingang entdeckt). Selten so gelacht als dabei, es später meinem Freund vorzulesen. Nach 5 Minuten hatten wir alle aneinander vorbeigeredet, jeder hatte betont wie sehr er Erwartungen ablehnen würde und mein Bruder hat die Unterhaltung nach zwei Sätzen wutentbrannt verlassen.
Leute, warum sollten denn Weihnachtsgeschenke stressig sein? Vor Kurzem habe ich einen Mann gesehen, der bei Rot an der völlig freien Straße stand. Ist ja nichts Ungewöhnliches. Aber ich muss noch so oft an diesen Mann denken! Nicht, weil ich es cooler finde, bei Rot über die Ampel zu gehen, sondern weil es mir so seltsam vorkam, dass dieser ältere Mann sich von einem technischen Ding vorschreiben lässt, wann er gehen und wann er nicht gehen kann. Wir sind so verblödet durch alle möglichen Vorgaben, Regeln und Haben-wir-immer-so-gemachts. Und Geschenke gehören zu Weihnachten einfach dazu. Und klaaaaaar, die Familie, Harmonie, gutes Essen und Weihnachtsromantik – und da sind wir an dem Punkt angelangt, an dem für mich Stress ins Spiel kommt.
Aber Geschenke… Liegt vielleicht daran, dass wir uns in der Familie sowieso Jahr für jahr abmachen, nichts zu schenken, aber ich finde Geschenke machen einen Heidenspaß. Natürlich nicht nur an Weihnachten. Diese Tradition kann man mögen oder nicht. Wer sie nicht mag, soll nichts schenken. Ist denn das so schwer mit diesen Erwartungen? Geht es dabei nicht etwa um die Personen, die einem am nächsten stehen? Für mich bedeutet Weihnachten trotzdem, dass es das einzige vollständige Familientreffen im Jahr gibt. Und genau deshalb eine Menge Ärger, auf den ich verzichten könnte. Aber Geschenke mag ich. Ob ich welche bekomme oder nicht, interessiert mich dabei noch nicht. Und wenn mir für meinen Freund nichts mehr einfällt (uuups, verraten), dann bekommt er eben eine Erklärung dafür, die mehr wert ist, als ein mit Druck erzwungenes Geschenk.
Vielleicht sollte man sich viel mehr entscheiden zu schenken – oder eben nicht.
In jedem Fall aber seid ihr up-to-date, euch ein bisschen damit zu beschäftigen. Eine Freundin schrieb mir neulich, als ich fragte wie es ihr ginge, dass sie gerade mit Glühwein auf der Couch läge und über Weihnachtsgeschenke nachdenke.
So. Und nicht anders.
Sooo und wer jetzt immer noch mitliest, dem kann ich noch etwas ganz Neues erzählen:
Ich war nämlich kürzlich nach Hamburg geflogen… für ein neues Projekt. Otto startet einen Nachhaltigkeit-Blog und hat sich dazu ein paar Blogger ins Boot geholt. Ab sofort könnt ihr immer mal wieder auf Re:BLOG von mir und den anderen 17 Bloggern lesen.
Meinen aktuellen Beitrag findet ihr hier! Was sagt ihr denn dazu?
PS: schön finde ich diesen Ansatz, Wünsche zu äußern. Kann ich jedem nur raten, mir selbst aber nicht. Ich möchte weder Finance sein (die sollen sich gefälligst über mein gebastelt freuen) noch möchte ich, dass die Menschen, die mir etwas schenken möchten auf den schönen Teil verzichten müssen. Dann lieber „Liebe und Kuli vom Arbeitgeber“ (Tipp von meiner Schwester – weil es doch das Fest der Familie ist und so….)
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Ach ja, ein PS habe ich noch: Euch ist sicher aufgefallen, dass meine Seite in letzter Zeit sehr langsam weil überlastet ist. Ich freue mich riesig über die steigenden Besucherzahlen (danke!!!), aber ich bin derzeit noch etwas überfordert mit der Notwendigkeit Veränderungen in Sachen Server usw. vorzunehmen – aber ich arbeite daran und hoffe im neuen Jahr ein paar Veränderungen präsentieren zu können!
Bis dahin würde ich mich sehr über euer Feedback (bitte per Mail, auch die Kommentarfunktion funktioniert derzeit nicht ideal) freuen, ob/wann/wie bei euch Probleme mit dieser Seite auftreten!
Euch allen einen schönen Sonntag Abend!